Beitrag Aktuelles:
27.04.2018
Hoffnung machen Zahlen, die belegen, dass die Gewalt unter Jugendlichen auch dank des Gesetzes gegen Gewalt in der Erziehung deutlich zurückgegangen ist. Inzwischen haben 53 Länder Körperstrafen in der Erziehung untersagt.
„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ So steht es seit 2000 im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Dafür haben Organisationen wie der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) lange gekämpft.
Dass dieser Einsatz Früchte trägt, zeigt eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen. Demnach ist die Jugendkriminalität in Deutschland von 2007 bis 2015 um die Hälfte zurückgegangen. Als Ursache nennen die Forscher ausdrücklich auch den Rückgang von Gewalt in den Familien, einen positiven elterlichen Erziehungsstil und stärkere emotionale Zuwendung.
Trotzdem erleben immer noch viel zu viele Kinder körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt, in der Familie, im sozialen Umfeld und in Einrichtungen. Vor allem bei der psychischen Gewalt, zum Beispiel durch Beschimpfungen und Beleidigungen – etwa wenn Kinder als dick, hässlich oder dumm bezeichnet werden – lässt sich laut der Studie kein signifikanter Rückgang feststellen.
„Dass Gewalt in der Erziehung verboten wurde, damit ist schon einiges erreicht und das gesellschaftliche Bewusstsein ist in Veränderung. Viele Eltern möchten ihre Kinder respektvoll begleiten und brauchen Unterstützung in den Herausforderungen der Erziehung. „Deshalb ist Beratung und Hilfe wichtig“, erklärt Maria Große Perdekamp, Fachliche Leiterin des Kinderschutzbundes Köln.
Dafür stehen präventive Angebote der Hilfen in der frühen Kindheit, wie z. B. das Elterncafé des Kinderschutzbundes in den Stadtteilen Kalk und Bayenthal. Auch in dem erfolgreichen Elternbildungskonzept Starke Eltern – Starke Kinder® werden Eltern Wege aufgezeigt, wie Konfliktsituationen in der Familie gewaltfrei gelöst werden können.
Große Perdekamp betont aber auch, wie notwendig und wirksam Beratung und therapeutische Unterstützung bei der Bewältigung von Gewalterfahrungen sind. In Köln ist u.a. das Kinderschutz-Zentrum des Kinderschutzbundes bei diesen Problemen für Kinder und Familien ansprechbar.
Der Deutsche Kinderschutzbund ruft seit 2004 am 30. April dazu auf, das Ideal einer gewaltfreien Erziehung Wirklichkeit werden zu lassen und daran zu erinnern, dass die gesamte Gesellschaft die Verantwortung für das gewaltfreie Aufwachsen von Kindern trägt.
Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) – Für die Zukunft aller Kinder!
Der DKSB, gegründet 1953, ist mit 50.000 Mitgliedern in über 400 Ortsverbänden die größte Kinderschutzorganisation Deutschlands. Der DKSB setzt sich für die Interessen von Kindern sowie für Veränderungen in Politik und Gesellschaft ein. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Kinderrechte, Kinder in Armut, Gewalt gegen Kinder sowie Kinder und Medien.
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