Beitrag Aktuelles:
12.11.2014
Dabei erfährt beziehungsorientierter Kinderschutz aktuell wenig Aufmerksamkeit. Die zahlreichen Fälle, in denen erfolgreich, d.h. wohlwollend, dialogisch und partizipativ mit Kindern, Eltern und Familien gearbeitet wird, finden in der öffentlichen Debatte kaum Platz. Diskutiert werden die Fälle, in denen vermeintlich oder tatsächlich der Schutz des Kindes misslungen ist. Gefordert wird ein Mehr an Kontrolle und schnelleres Eingreifen.
Dem gegenüber steht die fachliche Erfahrung, dass eine wesentliche Voraussetzung für einen auf Veränderung und Nachhaltigkeit angelegten Kinderschutz eine offene und interessierte Haltung gerade auch für diejenigen ist, die ihre Kinder nicht angemessen versorgen, sie misshandeln oder ausbeuten. Die schwierige Aufgabe besteht darin, das Kindeswohl im Blick zu haben und zugleich mit diesen Eltern in Kontakt zu kommen: sie brauchen Verstehen (was nicht gleich bedeutend ist mit Einverständnis), Ermutigung und auseinander-setzungsbereite Unterstützung, um angemessen für ihre Kinder da zu sein oder um sie anderen anvertrauen zu können.
In seinem Vortrag zeigt der Mitbegründer und ehemalige Leiter des Kinderschutz-Zentrums, Tom Levold, auf, dass Kinder-schutz als Lösungsversuch sozialer Probleme selbst ein erhebliches Problempotential aufweist .Hier ist eine beständige Reflexion und Überprüfung erforderlich, wenn man den fachlichen Grundsätzen beziehungsorientierter Kinderschutzarbeit entsprechen will.
In drei Arbeitsgruppen wurden die hier angerissenen Fragen und Problemstellungen praxisorientiert diskutiert und vertieft.
Flyer Fachtag 2014
Vortrag Tom Levold
Workshop 2.1 Pfitzner
Workshop 2.2 Pfitzner/Haushild
Workshop 3 Bächer
Tagungsbericht
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