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02.12.2016

15 Jahre Elterntelefon der Nummer gegen Kummer beim Kinderschutzbund Köln

Team Elterntelefon 2016 (unvollständig)
Team Elterntelefon 2016 (unvollständig)

In 15 Jahren 25.000 Anrufe beim Elterntelefon der Nummer gegen Kummer beim Kinderschutzbund Köln.

„Mein Kind macht mir Sorgen“ oder „Mir wächst die Erziehung über den Kopf“ – diese oder ähnliche Aussagen hören die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater des bundesweiten Elterntelefons täglich. Inzwischen ist dieses kostenlose, vertrauliche und falls gewünscht auch anonyme Angebot der Nummer gegen Kummer e.V. und seiner Mitglieder – hier der Kinderschutzbund Köln als Träger des Elterntelefon-Standorts – seit 15 Jahren auf Leitung. Es hat sich zu einem häufig genutzten niedrigschwelligen Hilfe¬angebot für Rat und Hilfe suchende Eltern und Erziehende entwickelt. „Das Elterntelefon ist zu einem wichtigen Teil der präventiven Angebote des Kinderschutzbundes Köln geworden. Es ermöglicht Eltern eine unkomplizierte Ermutigung und erste Hilfestellung auf ganz kurzem Weg, wenn sie Fragen und Nöte mit ihren Kindern oder mit ihrer Erziehungsaufgabe haben“, so Renate Blum-Maurice, fachliche Leiterin des Kinderschutzbundes Köln. Durch wenig Erfahrung und hohe Erwartungen seien viele Eltern heute so verunsichert, dass dadurch die Entwicklung der Beziehung zu ihrem Kind beeinträchtigt werden kann.

Beim Kinderschutzbund Köln wurde die kostenfreie Nummer des Elterntelefons der „Nummer gegen Kummer“ 0800 – 111 0 550 seit Oktober 2001 ca. 25.000 Mal angewählt, der ehrenamtliche Einsatz für Eltern umfasste ca. 25.000 Stunden, d.h. eine Stunde pro Anruf. Aktuell nehmen 16 fachlich geschulte ehrenamtliche Telefonberaterinnen montags bis freitags von 9.00-13.00 und 15.00-17.00 Uhr, dienstags und donnerstags sogar bis 19.00 Uhr die eingehenden Anrufe an. Aufgrund der umfangreichen – gegenüber dem bundesweit einheitlichen Beratungszeitrahmen stark erweiterten – Präsenzzeiten werden in Köln mit die meisten Gespräche aller 40 Standorte des Elterntelefons entgegen genommen. In den vergangenen Jahren waren es durchschnittlich ca. 1350 Anrufe im Jahr.

Teilhehmerinnen am Pressegespräch 15 Jahre Elterntelefon Köln, v.l. Claudia Reindl (neue Koordinatorin), Michaela Lippmann (Vorgängerin als Koordinatorin), Lisbeth P und Regine S.
Teilhehmerinnen am Pressegespräch 15 Jahre Elterntelefon Köln, v.l. Claudia Reindl (neue Koordinatorin), Michaela Lippmann (Vorgängerin als Koordinatorin), Regine S. und Lisbeth P.

„Ich halte dieses Beratungsangebot in unser schnelllebigen Welt für besonders wertvoll: Hier haben Anrufer Gelegenheit, in Ruhe zu sprechen und die Beraterinnen und Berater haben die Zeit zuzuhören“, davon ist Michaela Lippmann, langjährige Koordinatorin der ehrenamtlichen Beratungstelefone des Kinderschutzbundes Köln überzeugt. Ihre Aufgabe hat sie nun nach 15 Jahren an ihre Nachfolgerin Claudia Reindl übergegeben.

Hilfe zur Selbsthilfe

In den vertraulich geführten Gesprächen geht es den Anrufenden meist um die Klärung von konkreten Problemen, oder das Gespräch soll helfen, die Ratsuchenden emotional zu ent-lasten. „Beim Elterntelefon melden sich viele Eltern, die in der Erziehung unsicher sind und sich mit ihren Problemen allein gelassen fühlen“, berichtet Regine S., Beraterin der ersten Stunde.
Die Beraterinnen haben ein offenes Ohr, hören aufmerksam zu, entwickeln gemeinsam mit den Eltern Lösungswege, geben Rat und Hilfe und informieren auch über weiterführende Angebote und Einrichtungen.
Bei schwerwiegenden Problemen können Ratsuchende aus Köln an die FachberaterInnen und TherapeutInnen des Kinderschutz-Zentrums vermittelt werden, entweder für ein direktes telefonisches Beratungsgespräch oder zur Vereinbarung eines Termins für weitergehende Beratung, Kinder- oder Familientherapie.

Breites Themenspektrum

Die Bandbreite der am Elterntelefon formulierten Probleme ist weitreichend. Es werden Fragen zur kindlichen Entwicklung gestellt sowie Lösungen gesucht für konkrete konflikt-reiche Alltagssituationen in der Familie, im Kindergarten, in Schule oder Ausbildung. Daneben nehmen auch soziale Probleme, besondere Auffälligkeiten der Kinder und Jugend¬lichen und Gewalt unter Kindern einen breiten Raum ein. Unsicherheiten und Ärger im Umgang mit Ämtern, Behörden und gesetzlichen Regelungen sind ebenso häufig geschilderte Konfliktsituationen. In den vergangenen Jahren sind darüber hinaus zunehmend die Themen Medienkonsum und Schwierigkeiten im Umgang mit sozialen Netzwerken ins Blickfeld gerückt. Außerdem zeigt sich, dass der Übergang der Kinder vom Schulabgang zur Berufs-tätigkeit vermehrt zu Reibungspunkten mit den Eltern führt.

Sorgfältige Schulung

Am Anfang jedes Einsatzes am Telefon steht eine umfassende Ausbildung und Begleitung. Alle Ehrenamtlichen werden über einen Zeitraum von einem halben Jahr vorbereitet und bei ihrer Tätigkeit begleitet. Regelmäßige Fortbildungen, Supervision und fachliche Begleitung unterstützen die BeraterInnen dann bei ihrem weiteren Einsatz.
Die hohe Zufriedenheit der MitarbeiterInnen am Elterntelefon mit ihrer Tätigkeit wird deutlich an der relativ niedrigen Anzahl von bisher insgesamt 60 tätigen BeraterInnen in 15 Betriebsjahren. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen verpflichten sich für zwei Jahre, viele bleiben aber länger, einige sind seit Beginn des Angebots dabei.
Aktuell wird eine neue Ausbildungsgruppe bis zum Frühjahr 2017 geschult. An einer zukünftigen Mitarbeit interessierte Freiwillige können sich im nächsten Jahr bei Claudia Reindl, Tel: 5 77 77-0 für eine neue Schulung bewerben. „Unsere Ehrenamtlichen erleben die Beratung der Eltern am Telefon als sinnvoll und als persönliche Bereicherung“, beschreibt Reindl die gute Atmosphäre und Motivation der Mitarbeiterinnen.

Finanzierung

„Bleibt für den Kinderschutzbund zu hoffen, dass die jährlichen Kosten von 7.500 Euro für das ausschließlich über Spendenmittel finanzierte Angebot auch weiterhin durch großzügige Förderer gedeckt werden können“, betont Barbara Zaabe, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Köln den Bedarf an dauerhafter Unterstützung. „Hier haben wir für 2017 durchaus noch Finanzierungslücken“.

Bundesweites Netzwerk Elterntelefone der „Nummer gegen Kummer“

Das Kölner Elterntelefon ist ein Beratungsangebot des Kinderschutzbundes Köln in Zusammenarbeit mit Nummer gegen Kummer e.V. – Mitglied im Deutschen Kinderschutzbund. Es gehört zu einem Netzwerk von 40 Elterntelefon-Standorten in Deutschland, die dank der Deutschen Telekom AG aus dem Festnetz und über Mobilfunk einheitlich unter der kostenfreien Nummer zu erreichen sind. Nummer gegen Kummer e.V. koordiniert als Dachverband das Netzwerk der Elterntelefon-Standorte und der Kinder- und Jugendtelefon-Standorte, entwickelt einheitliche Qualitätsstandards und betreibt bundesweite Werbung und Öffentlichkeitsarbeit.
Die bundesweit verbindlich festgelegten und einheitlichen Beratungszeiten sind montags bis freitags von 9-11 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 17-19 Uhr.
Weitere Infos unter www.nummergegenkummer.de

 

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